Bereits im Jahre 1907 wurde mit der Entstehung des Katholischen Arbeitervereines in Döngesmühle der Wunsch laut, eine eigene Prozessionskapelle zu gründen, denn man blickte mit neidvollem Auge in die angrenzenden Nachbarorte. Der Initiative von Ferdinand Jestädt im Jahre 1914 ist es in erster Linie zu verdanken, dass damals 10 junge Männer durch geschulte Musiker (August und Heinrich Weber) aus dem Nachbarort Magdlos das Musizieren erlernten. Auch kümmerten sich die beiden, die in einem Frankfurter Orchester musizierten, um die Instrumentenbeschaffung. Der vorhandene Ehrgeiz machte es möglich, dass schon bald die ersten Lieder durch den Ort schallten. So schreibt die Chronik den ersten Auftritt im Frühjahr 1915 während einer Ortsversammlung in Döngesmühle. Aus Auftrittsspenden (heute Gage genannt) wurden nun erste Tanz- und Marschnoten angeschafft. Doch wie vielen anderen Kapellen in dieser Zeit setzten die beiden Weltkriege auch unserer Blaskapelle heftig zu. Hermann Junk, der 1924 zur Kapelle kam und später dann auch die Leitung übernahm, verfolgte in den kommenden Jahrzehnten immer wieder das Weiterbestehen und die Weiterentwicklung der Musikgruppe. Er war auch derjenige, der mit vielen Höhen und Tiefen die Blaskapelle Döngesmühle bis 1974 leitete. Aus gesundheitlichen Gründen übergab Hermann Junk schweren Herzens ("sein Hobby und Lebenszweck" so der Chronist) den Dirigentenstab an den jungen studierten Musiker Erhard Krah. Die Blaskapelle wurde nun musikalisch vielseitiger und erarbeitete sich zahlreiche Veranstaltungen. Die Anzahl der Spieler wuchs von 24 auf nunmehr 53 Musiker an. Erwähnen sollte man auch, dass bereits 1974 die ersten 5 Musikerinnen als Klarinettistinnen der Kapelle beitraten. Erhard Krah baute kontinuierlich alle Instrumentenregister aus und machte aus der Blaskapelle ein erfolgreiches und niveauvolles Orchester. Doch ein Verein funktioniert nicht nur durch einen musikalischen Leiter. Zwei Herren, die maßgeblich diesen Verein mitgestaltet und geprägt haben sind Karl Jestädt (heute Ehrenvorsitzender) und Erwin Schad (heute Ehrenmitglied). Beide führten den Verein von Mitte der sechziger Jahre bis 1998. Viele Projekte, Feste, Konzerte und Veranstaltungen wurden in dieser Zeit organisiert und absolviert.

Mit dem Neubau eines Vereins- und Proberaumes in Flieden und einem Generationswechsel an Vorstandsspitze und Dirigentenstab Ende der 1990er Jahre begann eine neue Phase der Vereinsgeschichte. Seither steht der Verein unter dem Vorsitz von Hubert Elm und Klaus-Dieter Wiegand, die musikalische Leitung liegt in der Hand von Oliver Krah.

Mit der Gründung eines Jugendorchesters wurde die Förderung von Ausbildung und musikalischem Nachwuchs gezielt intensiviert und gehört mittlerweile zu einer tragenden Säule der Vereinsarbeit. Als Resultat stieg die Zahl der Aktiven, die instrumentale Besetzung und damit auch das Repertoire wurden vielseitiger.

So präsentiert sich der Verein heute als musikalisch äußerst vielseitig, was ein abwechslungsreicher Terminkalender belegt.